Manifest (2001)
was index ist.
bilder brennen sich in deine netzhaut. texte sausen dir um die ohren. töne treffen den nerv. das ist index.
index ist ein unabhängiges netz, das sich ständig weiterknüpft und aus kulturschaffenden aller art und ausrichtung besteht: malerinnen und dichter, musikerinnen und schauspieler, filmerinnen und tänzer, fotografinnen und designer, werberinnen und grafiker, bühnentechikerinnen und kameraleute, usw.
index bindet nicht inhaltlich, sondern räumlich. index macht mit multimedialen aktionen auf sich aufmerksam. alle beteiligten können dabei ihre individuelle kunst ins scheinwerferlicht rücken oder im zusammenspiel mit anderen neue formen finden.
index liebt die vielfalt und ist offen. niemand wird in ein künstlerisches programm gedrängt. index versteht sich als label, nicht als corporate identity.
index ist überall: auf strassen wie in clubs, auf öffentlichen plätzen wie in konzerthallen, auf dachterassen wie in kellertheatern.
was index will.
jamben auf dem internet, breakbeats im schauspielhaus, jelinek auf mtv und comics in der nzz. das will index.
index sucht die verbindung zwischen kunst mit anspruch und kunst, die anspricht: sie lebt zwischen opernhaus und hitparade, zwischen galerie und graffitti, zwischen verlagsfest und poetry slam. index soll gefallen ohne gefällig zu sein.
wenn wo wer was als index deklariert, dann pulsiert kunst, dann wird sie zelebriert, dann wird sie zum happening. index macht es schon mal laut und heftig, liebt aber auch die leiseren töne.
wie du auf den index kommst.
namen sind nebensache. was zählt, sind deine ideen und die initiative, sie umzusetzen. so kommst du auf den index.
du bist offen für den austausch mit anderen künstlerinnen und künstlern. du bist auch an gemeinsamen aktionen interessiert. du trägst mit deinen eigenen möglichkeiten dazu bei, dass sich die realisierung von künstlerischen projekten vereinfacht.
index möchte wissen, was du tust und wie du das netz weiterknüpfen kannst. schick uns eine kostprobe deiner kunst.
nichts ist sicher. nichts bleibt, wie es war. und nichts ist wirklich vorhersehbar. index ist der ausdruck genau dieser erkenntnis.
Andreas Heusser / Marc Rychener, Zürich 2001